Interview

Gespräch mit Birgit Clausen über ihre Handelserfahrung, ihre Zusammenarbeit mit Verbänden, Verkaufsstrategen und Gestaltern.

Frage:

Frau Clausen, Sie bieten mit Ihrer Agentur eine große Bandbreite an, von der Entwicklung einer Handelsmarke bis zum Veranstaltungsmanagement. Wie arbeiten Sie?

Birgit Clausen:

Auf keinen Fall allein. Ich habe einige Erfahrung im Handelsbereich – und zwar auf den wirklich harten Konsummärkten Drogerie- und LEH – aber mein wichtigster Rückhalt sind die guten Verbindungen zu Spezialisten auf allen Ebenen, die ich Projekt bezogen als Mannschaft einsetze.

Frage:

Ihre „Front-Erfahrung“ im Handelsmarketing ist für Ihre Kunden ganz sicher ein Gewinn. Haben doch die meisten Werbeagenturen nur ein sehr theoretisches Wissen über das was „am Point of Sale“- wie Agenturleute sagen – wirklich abläuft.

Birgit Clausen:

Ja, oft werden solche Arbeiten falsch eingeschätzt. Ich habe es immer geliebt, an Projekten mitzuarbeiten, deren Erfolg sofort erkennbar ist.

Schon das Packungsdesign erfordert eine direktere Sprache: Die Verbraucherin (oder Verbraucher) schenkt uns gerade mal 5 Sekunden ihrer Aufmerksamkeit – und dann muss sie verstehen, dass dies ein gutes Katzenfutter ist – das ins Körbchen gehört.

Frage:

Und wie ist das mit Ihrer Vorliebe für Verbände? Haben die nicht oft den Ruf kompliziert zu sein in der Zusammenarbeit?

Birgit Clausen:

Mag sein, dass dieser Ruf in Agenturen besteht. Ich sehe allerdings viele Vorteile, die solche Interessengruppen sich und anderen bieten.

Diese gebündelte Kraft macht sie stark gegenüber Wettbewerbern und auch in der Gesellschaft. Der Verein „Ernährung-NRW e.V.“ hat auch eine gesellschaftspolitische Bedeutung, er hat dazu beigetragen, dass Lebensmittel aus der Region stark nachgefragt werden. Die Zusammenarbeit ist angenehm und effektiv. Jedes Mitglied hat Vorteile. Mir macht es Freude, zu koordinieren. Auf Messen und Veranstaltungen bin ich vor Ort und sorge dafür, dass alles möglichst planmäßig abläuft. Und falls erforderlich, muss ich improvisieren.

Frage:

Ihr Talent zu motivieren und zu koordinieren gilt dann sicher auch für Ihre Arbeit mit den Kommunikationsleuten, wie Packungs-Gestaltern, Textern, Event-Spezialisten und Marktforschern?

Birgit Clausen:

Ja, es ist interessant, die unterschiedlichsten Talente und Charaktere als Mannschaft zusammenzusetzen. Zum Start gibt es ein offen geführtes Kick-off-Meeting, in dem die Zielsetzung und die entsprechende Arbeitsteilung geklärt werden. Danach läuft vieles „virtuell“ab – ich bin die Ansprechperson für das Team und für den Kunden. Das ist effizient und kommt jedem Teilnehmer entgegen. Multi-Tasking soll ja eine weibliche Eigenschaft sein. Das lass ich dann gern für mich gelten.

Die Fragen stellte Doris Berger